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Süddeutschland bei Digitalisierung vorne 

Süddeutschland  bestehend aus Baden-Württemberg und Bayern  ist in Sachen Digitalisierung besser aufgestellt als Nord-, West- und Ostdeutschland. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und weiterer Forschungsinstitute hervor. So kommt Süddeutschland auf einen Digitalisierungsindex von 110,5 Punkten, während die restlichen Regionen jeweils unter 100 Punkten liegen. 

Weite Teile Deutschlands haben noch Nachholbedarf 

Vor allem der Westen und Osten Deutschlands haben bei der Digitalisierung noch Nachholbedarf. Die IW-Studie hat untersucht, welche Unternehmen und Branchen besonders weit digitalisiert sind, wo sich diese Unternehmen angesiedelt haben und wie gut beispielsweise die technische Infrastruktur vor Ort ist. Die Digitalisierung an Schulen war dagegen nicht Gegenstand der Studie, auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich hier besonders schlecht abschneidet.

Corona-Pandemie beschleunigt Digitalisierungsprozesse 

Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die Corona-Pandemie der Digitalisierung in Deutschland dieses Jahr Auftrieb verliehen hat: Durch weitverbreitetes Homeoffice, flächendeckende Online-Konferenzen und eine Vielzahl an neuen digitalen Produkten und Prozessen. Allerdings zeigt der neue Digitalisierungsindex, dass es zwischen den einzelnen Branchen und Regionen enorme Unterschiede gibt. 

Deutliche regionale Unterschiede  

Die Unterschiede kommen zum einen davon, dass im Süden sehr viele Unternehmen sitzen, die besonders intensiv forschen, beispielsweise aus der Automobilindustrie, der Elektrotechnik und dem Maschinenbau. In den anderen drei Regionen Deutschlands ist die Forschungs- und Innovationsaktivität mit Digitalisierungsbezug wesentlich geringer. Der Norden kann jedoch unter anderem durch ein gutes Breitbandnetz punkten und landet hinter dem Süden auf dem zweiten Platz. Unternehmen in Westdeutschland sind dagegen schlechter mit schnellem Internet ausgestattet. Dort gibt es auch noch besonders viel Potenzial für den Ausbau der Forschungs- und Innovationsaktivitäten der Unternehmen. Ostdeutschland schneidet mittelmäßig ab: Zwar gibt es hier viele digitale Start-ups, aber auch vergleichsweise wenig IT-Fachkräfte. 

Tourismus, Handel und Baubranche weniger digitalisiert 

In der Gesamtbetrachtung ist die Informations- und Kommunikationsbranche besonders weit digitalisiert: Hier gibt es besonders innovative, digitale Produkte, aber auch überdurchschnittlich viele digitale Geschäftsmodelle. Größeren Nachholbedarf haben dagegen Unternehmen im Tourismussektor, aber auch im Handel oder im Sonstigen Produzierenden Gewerbe, zu dem beispielsweise die Baubranche sowie die Energie- und Wasserversorgung gehören. 

Digitalisierung nicht immer möglich und sinnvoll 

„Natürlich gibt es Geschäftsfelder, die nur begrenzt digitalisiert werden können, beispielsweise touristische Angebote“, sagt IW-Digitalisierungsexpertin und Studienautorin Vera Demary. „Aber auch in diesen Bereichen gibt es noch Potenziale und Entwicklungen, die heute noch gar nicht vorstellbar sind. In den nächsten Jahren werden wir daher konkret analysieren, wie sich der Stand der Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland weiterentwickelt.“  

Der Digitalisierungsindex erscheint künftig jährlich im Rahmen des Projekts „Entwicklung und Messung der Digitalisierung der Wirtschaft am Standort Deutschland“ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. 

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