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Umsatzeinbrüche: Drei Viertel aller Unternehmen betroffen

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in Deutschland sind immer noch nicht vollständig abzusehen. Erste Anhaltspunkte zu den Umsatzeinbußen der Unternehmen liefert nun eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums: Die Ergebnisse der Unternehmensbefragung zeigen, dass der überwiegende Teil der Unternehmen zurzeit stark unter der Corona-Krise leidet. Demnach erwarten drei Viertel der befragten Unternehmen Umsatzeinbrüche im zweiten Quartal 2020 in Höhe von durchschnittlich 55 Prozent.

Diverse Branchen betroffen

Am stärksten betroffen sind die Branchen „Beherbergung und Gastronomie“, „Gesundheits- und Sozialwesen und übrige personennahe Dienstleistungen“, „Fahrzeug- und Maschinenbau“ sowie „Nahrungsmittelproduktion“. Die größten Probleme der Unternehmen sind laut der Umfrage der Rückgang der Nachfrage sowie Liquiditätsengpässe durch Umsatzeinbrüche. Etwa die Hälfte der betroffenen Unternehmen musste zudem vorübergehend Betriebsteile schließen, hatte logistische Schwierigkeiten beim Absatz der eigenen Produkte oder Schwierigkeiten beim Bezug von Vorleistungen oder Zwischenprodukten.

Staatliche Hilfen und Unterstützungsmaßnahmen werden beansprucht

Die Ergebnisse der Umfrage belegen auch, dass die von der Bundesregierung eingeleiteten Krisenmaßnahmen dringend benötigt werden: Fast 60 Prozent der befragten Kleinunternehmen nutzen die Soforthilfen des Bundes und der Länder oder planen dies. Mehr als ein Drittel der Unternehmen nutzen oder planen Kurzarbeit und jedes dritte Unternehmen nutzt die Möglichkeit der Steuerstundung. Jedes vierte bis fünfte Unternehmen kann durch einen Abbau von Überstunden, Homeoffice oder Arbeitszeitverkürzungen personalpolitisch auf die Krise reagieren.

Produktpalette und Vertriebswege werden erweitert

Die Umfrageergebnisse zeigen zudem, dass mehr als ein Drittel der Unternehmen ihre Produkt- oder Leistungspalette im Zuge der Corona-Krise erweitert hat und verstärkt auf digitale Vertriebswege setzt. Zwei Drittel der Unternehmen, die für das zweite Quartal Investitionen unter anderem in digitale Ausstattung oder Strukturen, Renovierungs- und Sanierungsarbeiten oder Forschung und Entwicklung geplant hatten, haben diese jedoch zunächst ausgesetzt. Auf der anderen Seite hat jedes zehnte Unternehmen im Zuge der Pandemie neue Investitionen getätigt, am häufigsten in Maßnahmen zum Gesundheits- oder Arbeitsschutz und digitale Ausstattung oder Strukturen.

Die Unternehmensumfrage wurde von dem Marktforschungsunternehmen KANTAR durchgeführt. Zwischen dem 14. und 23. April wurden dabei insgesamt 500 repräsentative Unternehmen unterschiedlicher Wirtschaftszweige und Größenklassen befragt. Weitere Befragungen sind im Juli und Oktober geplant. Ziel der Befragungen ist es, eine direkte, repräsentative Rückmeldung der Unternehmen zu ihrer wirtschaftlichen Lage zu erhalten. Die Befragungen sollen es dem Bundeswirtschaftsministerium ermöglichen, den Erholungsprozess der Wirtschaft zu verfolgen und staatliche Hilfsmaßnahmen im weiteren Jahresverlauf gegebenenfalls weiter bedarfsgerecht anzupassen.

Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.

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