Mittelstand in Bayern
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Bayerischer Einzelhandel hofft auf 200 Mio. Umsatzplus durch EM

Wer in den letzten Wochen aufmerksam durch die Innenstädte des Landes spaziert ist, konnte ein wachsendes Aufkommen an EM-Plakaten, Fußballwerbungen und Flaggen beobachten. Schon am 14. Juni startet mit dem Spiel Deutschland gegen Schottland in der Münchener Allianz Arena die Heim-EM 2024. Zu Gast sind 23 Nationen, die rund 2,7 Millionen Stadionplätze füllen sollen. Bei solch astronomischen Zahlen werden die Augen von Einzelhändlern und Gastronomen natürlich groß.

Turnierverlauf und Wetterlage entscheidende Faktoren

Doch insbesondere in der Gastronomie liegt der EM-Umsatz nicht immer in der eigenen Hand. Bei einem frühen Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft oder einer regnerischen Woche können die Biergartenbänke schnell leer bleiben. Die Hoffnung der Gastwirte und Brauer lautet also ganz klar: „Sommermärchen 2.0“.

Auch der bayrische Handelsverband setzt auf die EM-Euphorie. Konsumverhalten ist schließlich eng an die Laune der Kunden gekoppelt. Insbesondere ein positiver Verlauf des Turniers wäre für den Einzelhandel also eine vielversprechende Möglichkeit zur Absatzsteigerung. 100 – 200 Million Euro zusätzlichen Umsatz sind es, auf die der Verband im Zuge der Europameisterschaft hofft.

Wertschöpfungskette Fußball: Bayrischer Mittelstand profitiert vielfältig

Ist der Fußballgott gegenüber der deutschen Mannschaft freundlich gestimmt und will der Wetterfrosch Sonne tanken, so ist auch die Liste der Gewinner auch abseits des Platzes lang. Sportartikelhändler erhoffen einen erhöhten Absatz an Trikots und Bällen, Baumärkte auf mehr verkaufte Grills und Gartenmöbel, der Elektrohandel auf starke Nachfrage von Fernsehern und die Lebensmittelbranche auf wachsenden Umsatz von Grillwaren und Getränken.

Zum „Sommermärchen 1.0“, der WM 2006, errechnete man sich im Vorfeld knapp 500 Millionen Euro Umsatz. Erreicht wurde das bei weitem nicht, weshalb die Erwartungen nun etwas gedrosselt sind. Umfragen unter den bayrischen Mitgliedern des deutschen Hotel und Gaststättenverbands zeigen, dass rund 60 Prozent des hiesigen Gastgewerbes zusätzliche Einnahmen erwarten, und knapp 25 Prozent Partien auch live zeigen wollen.

Zwar lehrt die Erfahrung, dass sich zu Wetter und Fußball nur schwer Vorhersagen in weiter Zukunft treffen lassen, und doch können die aktuellen Indizien die Hoffnungen ein wenig untermauern. Gleich hinter England und Frankreich steht Deutschland schon auf dem dritten Platz der Buchmacher bei den Tipps zum diesjährigen Europameister. Auch die noch vagen Wetter-Langzeitprognosen malen eine buchstäblich sonnige Zukunft aus und sagen voraus, dass die Temperaturen im Laufe des Turniers immer sommerlicher werden.

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