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Bayern holt bei Netzausbau auf

Der Freistaat macht Fortschritte bei der Versorgung bayerischer Unternehmen mit schnelleren Internetleitungen. Zwar sind selbst Leitungen mit 30 Megabit pro Sekunde für viele Betriebe auf Dauer noch nicht ausreichend. Trotzdem: Der ehemalige Nachzügler macht im Vergleich mit anderen Bundesländern einigen Boden beim Netzausbau gut, wie eine Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) zeigt.

„In Bayern ist beim Ausbau der digitalen Netze viel passiert, die Erfolge der Förderprogramme und des marktgetriebenen Ausbaus sind deutlich sichtbar. Vor allem die ländlichen Räume werden gut erreicht, das ist besonders wichtig. Jetzt gilt: ambitioniert weitermachen“, so das Fazit von Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw, zur neuen Studie zum Stand der digitalen Infrastruktur.

Glasfaser für alle bis 2025

Ende 2017 verfügten demnach 10,6 Prozent der bayerischen Haushalte über einen Glasfaser-Anschluss. Im Ländervergleich belegt Bayern damit Platz drei nach Hamburg und Schleswig-Holstein. Bis zum Jahr 2025 soll die flächendeckende Versorgung mit Glasfaser bis zu den Haushalten und Unternehmen gewährleistet sein, fordert die vbw. Um das zu erreichen, werden laut dem Staatssekretär im Bayerischen Finanzministerium, Hans Reichhart, bei aktuellen Projekten über 41.000 km Glasfaserleitungen verlegt. „Der Ausbau von schnellem Internet läuft in Bayern auf Hochtouren und schreitet mit Riesenschritten voran. Im Zentrum der Digitalisierungsstrategie der Staatsregierung steht das bundesweit einzigartige 1,5 Milliarden Euro umfassende bayerische Breitband-Förderprogramm,“ so Reichhart.

Bayern nicht mehr unter dem Durchschnitt

Fünf Jahre zuvor lag Bayern in einer vergleichbaren Studie der vbw noch spürbar unter deutschen Durchschnittswerten. Nun schneidet Bayern im Ländervergleich sehr gut ab. Bei der Versorgung der Haushalte mit schnelleren Internetverbindungen liegt Bayern spürbar über dem bundesweiten Schnitt. Auch im gewerblichen Bereich geht es vorwärts: „Beim Netzausbau in Gewerbe- und Mischgebieten mit Anschlüssen von 30 Megabit pro Sekunde belegt Bayern unter den Flächenländern gemeinsam mit Hessen Platz eins. Bei 50-Megabit-Anschlüssen hat der Freistaat zuletzt um vier Plätze zugelegt und steht jetzt auf Platz vier“, zählt Brossardt die Ergebnisse der vbw-Studie auf.

Unternehmen haben Bedarf an schnellem Internet

Doch für die steigenden Anforderungen der Unternehmen könnte das immer noch zu wenig sein: Fast die Hälfte der bayerischen Firmen erwartet für 2020 einen Bandbreitenbedarf von über 50 Megabit pro Sekunde. 14 Prozent rechnen sogar damit, dass sie Übertragungsgeschwindigkeiten von über 100 Megabit pro Sekunde benötigen werden.

Auch beim Ausbau der Mobilfunknetze steigen die Anforderungen der Unternehmen schnell. Zwei Drittel der bayerischen Unternehmen gehen davon aus, dass der schon heute hohe Bedarf an schnellen mobilen Datenverbindungen bis zum Jahr 2020 weiter steigt. „Hier besteht deutlicher Verbesserungsbedarf. Wir setzen auf das Mastenprogramm der Staatsregierung und die Netzausbaupolitik der Bundesregierung. Insgesamt ist der Ausbau einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur in Bayern in vollem Gange, aber noch lange nicht abgeschlossen“, so Brossardt.

Die aktuelle Studie der vbw finden Sie hier.

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