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Radikale Innovationen sollen von neuer Behörde gefördert werden

Wie das Bundeskabinett kürzlich beschlossen hat, soll eine deutsche Agentur zur Förderung von Sprunginnovationen gegründet werden. Mit Sprunginnovationen, die auch radikale oder disruptive Innovationen genannt werden, sind wesentliche Neuerungen gemeint, die ihren Markt sowie das Gesellschaftsleben grundlegend verändern. Die Agentur soll Innovationsakteuren die nötigen finanziellen Mittel und Freiräume eröffnen, um bahnbrechende Ideen zu entwickeln und zu kommerzialisieren. Die Vorlage dazu wurde gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eingebracht.

Innovationen sollen auch zukünftig in Deutschland gemacht werden

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) erklärte anlässlich des Beschlusses: „Innovationen sind eine Lebensversicherung für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Wir wollen den Wohlstand und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger dauerhaft auf hohem Niveau halten! Hierfür brauchen wir mehr Mut, mehr Zuversicht und den festen Willen, neue Wege zu gehen.“

Die neue Agentur soll es daher erleichtern, innovative Ideen mit hoher Qualität zu kommerzialisieren: „Mit der Agentur zur Förderung von Sprunginnovationen schärfen wir für vielversprechende Ideen unsere Sinne und räumen Innovationsexperten große Handlungsfreiheiten ein. Die Agentur der Denker und Macher wird von uns mit einem kräftigen Rückenwind auf Mission geschickt: Wir wollen neue Produkte, neue Geschäftsmodelle und vor allem neue hochwertige Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. Wir wollen der Welt zeigen: Zukunft wird in Deutschland gemacht.“

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier schloss sich seiner Kollegin an: „Zahlreiche Erfindungen, die völliges Neuland eröffnen und ganze Märkte umkrempeln können, sind in Deutschland entstanden, scheitern jedoch häufig noch in der Anwendung. Die neue Agentur zielt darauf ab, aus diesen hochinnovativen Ideen aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft auch erfolgreiche Produkte, Dienstleistungen und Arbeitsplätze in Deutschland entstehen zu lassen.“

Vorbilder wie das Silicon Valley oder innovative Regionen in Asien, wo Ideen schnell in Markterfolge umgesetzt werden können, sollen auch Deutschland inspirieren. „Made in Germany-Ideen“ seien daher das Ziel – egal ob bei Anwendungen der Künstlichen Intelligenz, neuen Formen der Mobilität oder medizintechnischen Durchbrüchen, so Altmaier. Nur so könnten deutsche Unternehmen künftig häufiger selbst an der Spitze des technologischen Fortschritts stehen.

151 Millionen Euro an Fördergeldern bis 2022

In der Praxis soll die Agentur einen personenzentrierten Ansatz verfolgen. Sie wird deshalb auf hochkompetente und kreative InnovationsmanagerInnen setzen, die befristet in der Agentur tätig sind und sich mit den Projekten befassen. Insgesamt soll die Agentur laut Plan etwa zehn Innovationswettbewerbe veranstalten und jährlich zehn „Spitzenprojekte“ starten. Die Mitarbeiter haben dabei die Freiheit, Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit Potential für disruptive Innovationen von der Idee bis hin zur Anwendung auszuwählen und zu steuern. Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Unternehmen setzen die Vorhaben dann um. Mindestens 151 Millionen Euro sollen der Agentur in ihrer Anlaufphase bis zum Jahr 2022 zur Verfügung stehen. Geförderte Ideen sollen über Ausgründungen, mit Hilfe von Unternehmen oder auch durch den Staat selbst im Rahmen der öffentlichen Beschaffung verwertet und in den Markt eingeführt werden.

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1 Kommentare

Jörg Stimmer 17. September 2018 at 21:52

Viele dieser „Sprunginnovationen“ werden in der Informations- und Kommunikationstechnologie liegen oder oder zumindest die IKT als Teil der Umsetzung nutzen. Dazu braucht es neben der Idee ein gutes Produktmanagement und genügend Software-Entwickler, mit der richtigen Erfahrung, den SW-Tooles etc. Ideen, Produktmanagement etc. sollte in Deutschland liegen. Die SW-Entwicklung muss es nicht zwingend, insofern man die Rechte an der Idee und das Risiko von Nachahmern steuern kann. Lieber schnell einen guten Prototyp und dann mit einer skalierbaren Mannschaft rasch den Markt besetzen. Wollen wir hoffen, dass das Programm viele Erfolge hervorbringt.

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