Mittelstand in Bayern
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Wahlcheck Bayern 2018: Wie steht es um den Mittelstand?

Die Landtagswahlen in Bayern stehen kurz bevor – der Wahlkampf kommt in die heiße Phase. Die bayerischen Bürger und Mittelständler haben am 14. Oktober die Chance, eine neue Regierung zu wählen. Was sind die Positionen des Mittelstandes und wie lauten die Antworten der Parteien? Im Wahlcheck formuliert der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) Probleme, Lösungen und Fragen zu mittelstandsrelevanten Themen.

Unternehmertum? Nur durch Innovation

Sieben Ziele, die alle zum weiteren Erfolg des bayerischen Mittelstandes in gleichem Maße beitragen, stellt der BVMW dort vor. Im Hinblick auf die Zukunft kommen einem zuerst Ideen und Innovationen in den Sinn. An denen mangelt es zwar im Freistaat nicht, jedoch fehlen Rahmenbedingungen und konkrete Förderungsmaßnahmen im Bereich der Unternehmensgründung und generell für das Unternehmertum.

Um ein Unternehmen gründen zu können, braucht man nicht nur kluge Köpfe. Forschung treibt Entwicklungen im Mittelstand voran und dafür benötigen Forschungseinrichtungen finanzielle Unterstützung. Außerdem ist ein Wissenstransfer zwischen mittelständischen Unternehmen und diesen Einrichtungen notwendig, um zum einen Innovationen voranzutreiben und zum anderen eine stärkere Praxisorientierung zu ermöglichen.

Dies schließt sofort an das Thema Bildung und Fachkräftesicherung an. Ohne gut ausgebildete Menschen gibt es schlichtweg keine qualifizierten Arbeitskräfte. Der bayerischen Wirtschaft fehlen rund 230.000 Fachkräfte, darunter etwa 200.000 beruflich Qualifizierte. Für einen erfolgreichen Start in die Arbeitswelt muss der Nachwuchs richtig betreut werden.

Was fehlt der Infrastruktur?

Sowohl in Ballungsräumen als auch in ländlichen Regionen gibt es Probleme beim Verkehr und in der Infrastruktur. Wohnungsnot, mögliche Fahrverbote und starker Verkehrsfluss – das und noch einige weitere Herausforderungen müssen in der kommen Legislaturperiode in Angriff genommen werden. Allein München wird bis 2030 um rund 300.000 Einwohnerinnen und Einwohner wachsen. Die Politik darf diese Aufgaben nicht verschlafen, weder in Bayern noch in den einzelnen Kommunen.

Fehlende Investitionen in die Infrastrukturen wirken sich auch auf den digitalen Fortschritt aus. Auch wenn Bayern in puncto Glasfaserausbau im Vergleich zu den anderen Bundesländern aufholt, besteht dringender Verbesserungsbedarf. Um die bayerische Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, muss es den mittelständischen Unternehmen möglich sein, international mitzuhalten. In Fragen der Cybersicherheit liegt es in der Hand des Staates, gerade kleinere Unternehmen aufzuklären und zu unterstützen.

Auch beim Staat und seinen Ämtern und Behörden sind einige Veränderungen überfällig. Gerade der Bürokratieaufwand und die Belastung, die damit einhergeht, ist für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) sehr zeitraubend und kostspielig. Die Bürokratiebelastung muss halbiert werden: Beispielsweise müssen die Unternehmen von überflüssigen Melde- und Berichtspflichten befreit werden.

In Fragen der Energieversorgung und -wende braucht der Mittelstand mehr Unterstützung. Hierbei kommt es nicht nur auf finanzielle Mittel an, sondern auf eine intelligente Einbindung erneuerbarer Energien und dem Ausbau von Stromnetzen. Das Ziel ist eine Steigerung der Energieeffizienz bei gleichzeitiger Kostensenkung.

Am 14. Oktober wählt Bayern, das Ergebnis dürfte allen Prognosen zufolge spannender ausfallen als vor fünf Jahren.

Ihr

Achim von Michel

Herausgeber, mittelstandinbayern.de

 

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