Mittelstand in Bayern
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KI und Mittelstand: jetzt handeln

Künstliche Intelligenz, oder einfach nur KI, ist bereits heute ein fester Bestandteil unseres Alltags: Sprachassistenten, Smart Home oder Navigationssysteme begleiten uns täglich. Auch in der Medizin helfen uns Bildanalyseverfahren bei der Diagnose von Krankheiten. Eine aktuelle Studie der Universität Saarland, in Zusammenarbeit mit der Roland Berger Stiftung für europäische Unternehmensführung, hat sich nun mit der Frage beschäftigt, ob die Künstliche Intelligenz bereits im Mittelstand angekommen ist und welche Chancen sie für europäische KMU in Zukunft bietet.

Bislang nur jedes zehnte Unternehmen

Momentan ist die KI in mittelständischen Unternehmen nur teilweise angekommen, wie eine Umfrage unter 200 europäischen Betrieben im Rahmen der Studie zeigt: „Für die meisten Mittelständler ist KI ein Mittel zur Kostensenkung“, sagt Prof. Dr. Ashok Kaul, Autor der Studie. „Nur jedes zehnte Unternehmen hat entsprechende Anwendungen in seine Produkte und Lösungen integriert und damit die Weichen für die Transformation des Geschäftsmodells gestellt.“ Außerdem besteht in nur 15 Prozent der befragten Unternehmen für Mitarbeiter die Option, entsprechende Qualifikationen zu erwerben. Lediglich 24 Prozent planen, entsprechende Möglichkeiten künftig anzubieten.

Potenzial erkennen

„Die Studie der Universität des Saarlandes zeigt, dass Künstliche Intelligenz nicht nur für Großunternehmen, sondern auch im Mittelstand ein entscheidender Hebel für mehr Effizienz und neue Geschäftsmodelle sein kann“, erläutert Per Breuer, Vorstandsmitglied der Roland Berger Stiftung. Insbesondere in den von einem stabilen Mittelstand geprägten Ländern Europas ist es wichtig, die aktuellen globalen Entwicklungen nicht zu verschlafen. Politik und Unternehmen müssen jetzt die Voraussetzungen schaffen, damit der Anschluss nicht verloren geht.

Experten: Wir haben selbst die Chance

Im zweiten Teil der Studie wurden 20 europäische Experten aus Forschung und Wirtschaft befragt, wie sie die momentane Entwicklung einschätzen und was getan werden muss, damit Europa konkurrenzfähig bleibt.

Fazit: Wenn jetzt die richtigen Maßnahmen ergriffen werden, kann der Mittelstand auch in Zukunft weiterhin eine entscheidende Rolle als Rückgrat der europäischen Wirtschaft spielen. „Um das ‚KI-Paradies‘ zu erreichen, müssen Politik und Unternehmen die technisch-ökonomische Entwicklung von KI fördern und gleichzeitig Akzeptanz für die Anwendung von KI schaffen“, betont Dr. Manuel Schieler, Co-Autor der Studie. „Für mittelständische Unternehmen ist es besonders wichtig, dass bezahlbare Standardlösungen verfügbar werden und sie ihre Mitarbeiter rasch in KI-Technologien schulen können“, so Schieler weiter.

Auch Achim von Michel, Pressesprecher und Beauftragter für Politik (Bayern) des Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) hebt gegenüber dem EAS Magazine die Bedeutung bezahlbarer Lösungen hervor: „Wir sollten uns jetzt darauf konzentrieren, das heute Machbare zu fördern, damit der Wirtschaftsstandort Deutschland optimal von den derzeitigen Möglichkeiten der Digitalisierung profitiert.“

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