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Wirtschaftsstandort Oberbayern: Wie finden ihn die Unternehmen?

Oberbayern ist im bundesweiten Vergleich als hervorragender Wirtschaftsstandort bekannt. Die Region verfügt über gute Infrastruktur und Verkehrsanbindung. Insgesamt also beste Voraussetzungen für Betriebe. Doch wie zufrieden sind die ansässigen Unternehmer in Oberbayern wirklich mit ihrem Standort?

Die IHK-Standortumfrage 2017 hat nun herausgefunden, dass die Unternehmer in Oberbayern ihren Standort sehr zu schätzen wissen. An der repräsentativen IHK-Standortumfrage nahmen insgesamt knapp 3.000 oberbayerische Unternehmen teil, davon 150 in München.

Vier Fünftel der Unternehmer sind zufrieden mit ihrem Standort

Demnach erhält der Standort Oberbayern insgesamt von seinen Unternehmen die Gesamtnote 2,0 und verbessert sich im Vergleich zu der letzten Umfrage im Jahr 2015 leicht (2,1). Die Betriebe in Oberbayern sind mit ihrem Wirtschaftsstandort also unterm Strich zufriedener als noch vor zwei Jahren. Mehr als drei Viertel der Unternehmen bewerten den Standort als „sehr gut“ oder „gut“. Jederzeit wieder für Oberbayern als Standort würden sich sogar 84 Prozent entscheiden. Größte Stärken sehen die Unternehmer in Oberbayern in der Anbindung an Fernstraßen, der Energieversorgung und den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten.

München sogar noch besser bewertet

Eine besonders herausragende Rolle kommt in der Befragung der Landeshauptstadt zu. So kann die Stadt München sogar noch bessere Werte als Unternehmensstandort vorweisen. Die Unternehmer bewerteten München mit der Gesamtnote 1,7.

„Die Wirtschaft und München – das ist eine erfolgreiche Kombination“, sagt dazu Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern. Von den befragten Unternehmen vergaben hier 45 Prozent die Gesamtnote „sehr gut“ und weitere 40 Prozent die Note „gut“.

Weiterhin viel Verbesserungspotenzial vorhanden

Allerdings beklagen immerhin mehr als ein Viertel der oberbayerischen Betriebe, dass Standortmängel ihr Wachstum bremsen. Um diese Mängel zu beseitigen, fordern sie geringere Wohnraum- und Grundstückspreise, bessere Anbindung an das Schienennetz für den Güterverkehr und weniger Bürokratie.

„Ganz oben auf der Wunschliste der Wirtschaft stehen niedrigere Büro- und Gewerbemieten, günstigere Wohnungen für die Mitarbeiter sowie eine unternehmensfreundlichere Verwaltung und schnellere Genehmigungsverfahren“, fasst Driessen bei einer Pressekonferenz im Presseclub München die Wünsche der Unternehmer zusammen.

Auf der anderen Seite schätzen die Unternehmer aber auch die Stärken der Landeshauptstadt. Zu diesen zählen laut der Befragung das Image der Stadt, die medizinische Versorgung, die Straßenanbindung und der öffentliche Nahverkehr. „München ist zweifellos ein Top-Standort für Unternehmen, aber es gibt noch genügend Hausaufgaben“, so Driessen.

Denn besonders bedenklich bleibt, dass gut 27 Prozent der befragten Unternehmen wegen Standorteinschränkungen langsamer oder gar nicht wachsen konnten. Driessen fordert deswegen eine vorausschauende Wirtschaftspolitik der Landeshauptstadt und mehr Kooperation mit dem Umland. Zentral sei dabei ein ausreichendes Angebot an Gewerbeflächen und Wohnraum, um das Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum der Stadt zu stemmen.

Ausreichender Gewerbegrund ist für expandierende und neue Unternehmen unabdingbar. Denn wenn sich kleine und mittelständische Betriebe keine Gewerbegrundstücke leisten können, wird die Wirtschaft darunter leiden. Somit ist die Politik gefordert: Es muss dringend ein ausreichendes Angebot an Gewerbeflächen zu erschwinglichen Preisen in Oberbayern bereitgestellt werden, fordert die IHK.

Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.

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