Mittelstand in Bayern
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Geschäftsklima in Deutschland: Mittelstand verliert Zuversicht

Fehlende Investitionsbereitschaft, negative Umsatztrends und steigender Kreditbedarf – der Mittelstand spürt die wirtschaftliche Flaute, und sein Vertrauen in Deutschland als zukunftsträchtigem Standort schwindet. Laut aktueller Zahlen des Creditreform Geschäftsklimaindex (CGK) fällt der Stimmungswert im ersten Halbjahr 2025 auf minus 2,9 Punkte – doppelt so schlecht wie noch vor einem Jahr.

Investitionsrückgänge und Umsatzeinbrüche

Der erwartete Aufschwung nach der Corona-Krise bleibt aus: Der CGK sinkt dieses Jahr erneut. Lag er 2024 noch bei negativen 1,4, fällt er 2025 weiter ins Minus. Vor allem mittelständische Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück. Nur 42 Prozent der über 1.200 befragten Betriebe zeigen Interesse daran, in Neuprojekte zu investieren – ein vergleichbares Ergebnis wurde das letzte Mal 2009 während der Finanzkrise dokumentiert. Besonders betroffen sind Bauwirtschaft und Industrie. Firmen leiden hier zusätzlich unter Personalengpässen und dem zeitgleichen Zwang zum Personalabbau.

Auch die Erlöse schrumpfen. Ein Drittel der befragten Unternehmen meldet Umsatzrückgänge – trotz ursprünglich optimistischer Prognosen. Statt des erwarteten Plus von 2 Prozent setzt sich der Abwärtstrend fort – stärker als noch 2024.

Kreditbedarf steigt spürbar

Immer mehr Betriebe greifen daher zu Krediten, um Zahlungsdefizite zu überbrücken. Über drei Viertel der mittelständischen Betriebe haben im letzten halben Jahr neue Kredite aufgenommen.  Zwar liegt der Anteil damit leicht unter dem Vorjahreswert von über 80 Prozent, doch bleibt die Lage weiterhin unsicher – insbesondere im Handels- und Dienstleistungssektor.

Anhaltende Verunsicherung bei gleichbleibenden Problemen

Viele Unternehmer sehen die Ursachen für das Wirtschaftstief in hausgemachten Hindernissen: Hohe Energiepreise, steigende Steuern und ein lähmender Verwaltungsapparat belasten das Tagesgeschäft. Knapp 84 Prozent der Befragten wünschen sich unter anderem eine deutliche Entbürokratisierung im Unternehmensalltag.

Aber auch internationale politische Entwicklungen beeinflussen die wirtschaftliche Lage der Bundesrepublik: Krisenherde wie der Ukraine-Krieg und global angespannte Handelsbeziehungen sorgen für zusätzliche Unsicherheit bei deutschen Unternehmen. Trotz allem geht ein Teil der Befragten mit einer positiven Erwartungshaltung in den Sommer – ein Drittel des Mittelstandes hofft auf wachsende Erlöse im weiteren Jahresverlauf.

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