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Coronakrise: Oktoberfest in Gefahr? 

Die aktuelle Ausbreitung des Coronavirus hat massive Auswirkungen auf den Tourismus in Bayern. Das öffentliche Leben steht in Bayern zurzeit weitgehend still, umfangreiche Grenzkontrollen und Reisebeschränkungen gelten. Dies und die ungewissen Aussichten führen dazu, dass 2020 wohl ein schlechtes Jahr für den Tourismus in Bayern wird, nachdem in den Vorjahren stets neue Rekordzahlen vermeldet werden konnten. Hinzu kommt, dass dieses Jahr das Oktoberfest aufgrund der Coronakrise erstmals seit dem zweiten Weltkrieg in Frage steht. 

Schwerwiegende Folgen für Tourismusbetriebe  

Die ganze Tourismusbranche wird durch die Coronakrise schon jetzt schwer getroffen: Ob Hotels, Gastronomie, Reiseveranstalter oder Fluglinien, alle spüren die drastischen Einschränkungen unmittelbar. Gerade kleinere Betriebe sind auf schnelle und umfassende Hilfsmaßnahmen angewiesen, um die starken Umsatzeinbrüche zu überstehen. „Die Auswirkungen der Coronakrise auf das Gastgewerbe sind existenzbedrohend. Die Umsatzeinbußen erreichen ein nie gekanntes Ausmaß und viele Betriebe haben keine ausreichenden Liquiditätsspielräume. Neben der Einforderung staatlicher Hilfen wollen auch wir unseren Mitgliedern schnell und unbürokratisch helfen und sie finanziell entlasten“, erklärte daher Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern, der die Beiträge seiner Mitglieder bis Juni aufgrund der Krise zinsfrei stundet. 

Milliardenevent Oktoberfest fraglich 

Doch eine weitere Hiobsbotschaft könnte der bayerischen Tourismusbranche noch bevorstehen: Im Herbst steht in Bayern alljährlich DAS Großevent an, dass in besonders hohem Maße für Übernachtungszahlen und Tourismusströme aus aller Welt sorgt: Das Oktoberfest in München2019 wurde dadurch ein Umsatz von mehr als 1,2 Milliarden Euro für die Münchner Wirtschaft generiert. Jedes Jahr lockt es etwa sechs Millionen Besucher an und stellt damit einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Region dar.  

Dieses Jahr mehren sich jedoch die Befürchtungen, dass ein solches Großevent in Zeiten des Coronavirus nicht stattfinden könnte: Die Folgen für Festzeltbetreiber, Schausteller und andere Betriebe, die fest mit den Umsätzen vom Oktoberfest planen, könnten existenzbedrohend sein.  

Entscheidung bis Anfang Juni 

Bis Ende Mai oder Anfang Juni, könne man hierzu noch mit einer Entscheidung warten, sagte der gerade im Amt bestätigte Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zuletzt. Denn dann beginnen normalerweise die Vorbereitungen und der Aufbau der Festzelte auf der Theresienwiese. Noch gibt es die Hoffnung, dass sich die Lage bis Sommer hierzulande in den Griff kriegen lässt. Doch selbst dann könnten dem Oktoberfest dieses Jahr zahlreiche ausländische Besucher fernbleiben.   

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