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Zäher Abschied vom Krisenjahr: Deutschland steckt im Strukturwandel fest

Es ist ein Jahresausklang ohne wirtschaftlichen Glanz. Während das Jahr 2025 in den letzten Stunden ausklingt, zeichnet sich in den Bilanzen der führenden Institute ein ernüchterndes Bild ab. Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr kaum vom Fleck gekommen. Was als Erholungsjahr geplant war, entpuppte sich als Jahr der Stagnation und des schmerzhaften Strukturwandels.

Nach den aktuellsten Berechnungen des ifo Instituts wird das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das Gesamtjahr 2025 lediglich um 0,1 Prozent gewachsen sein. Andere Verbände und Expertengremien zeichnen ein noch düstereres Bild: Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ging in seiner Herbstprognose sogar von einem leichten Schrumpfen der Wirtschaftsleistung (-0,3 Prozent) aus.

Ifo-Institut: „Strukturwandel hat Deutschland fest im Griff“

In seiner erst kürzlich veröffentlichten Winterprognose (11. Dezember 2025) macht das ifo Institut deutlich, dass die Probleme tiefer liegen als eine bloße konjunkturelle Delle. Es sind die langfristigen Transformationsprozesse – Dekarbonisierung, Digitalisierung und demografischer Wandel –, die die Produktivität hemmen.

„Die deutsche Wirtschaft passt sich dem Strukturwandel durch Innovationen und neue Geschäftsmodelle nur langsam und kostspielig an“, heißt es in der Analyse des ifo Instituts. Die Forscher senkten ihre Prognose für das laufende Jahr entsprechend auf die besagten 0,1 Prozent ab.“

DIHK: Stimmung am Nullpunkt

Besonders im Mittelstand herrscht Katerstimmung, noch bevor die Sektkorken knallen. Die DIHK meldete in ihrer letzten großen Erhebung, dass sich die Geschäftslage seit über einem Jahr nicht verbessert hat.

„Im Herbst 2025 zeichnet sich keine Verbesserung der konjunkturellen Lage ab“, so der DIHK-Bericht. Der Lagesaldo verharrt bei null Punkten – so viele Unternehmen bewerten ihre Lage als schlecht wie als gut. Zudem planen immer mehr Betriebe, Personal abzubauen, anstatt einzustellen.“

Ein Blick nach vorn: Hoffnung auf 2026?

Gibt es Lichtblicke? Bedingt. Die Bundesbank und das ifo Institut rechnen für das kommende Jahr 2026 mit einer leichten Beschleunigung des Wachstums auf etwa 0,8 bis 1,1 Prozent.

Auch der Sachverständigenrat Wirtschaft („Wirtschaftsweise“) prognostiziert für 2026 eine leichte Erholung auf 0,9 Prozent, getrieben durch staatliche Impulse und eine kalenderbedingt höhere Anzahl an Arbeitstagen.

Doch die Risiken bleiben hoch: Die protektionistische Handelspolitik der USA und die schwache globale Nachfrage belasten die Exportnation Deutschland weiterhin schwer. Das Jahr 2025 endet somit nicht mit einem Boom, sondern mit der mahnenden Erkenntnis, dass Deutschland seine Hausaufgaben im Strukturwandel noch nicht erledigt hat.

 

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