Die wirtschaftliche Lage im deutschen Mittelstand bleibt angespannt: Zwar legte der DATEV Mittelstandsindex für Oktober 2025 gegenüber dem Vormonat um 0,3 Punkte zu, das Niveau bleibt aber insgesamt niedrig. Im Vergleich zum Vorjahresmonat steht unter dem Strich ein Umsatzrückgang von 0,6 Prozent. Damit bleibt das Umsatzniveau des Mittelstands weiterhin unter dem Vorjahreswert.
Lohnplus bei rückläufiger Beschäftigung
Jeden Monat veröffentlicht DATEV die deutschlandweiten Zahlen zum Mittelstandsindex und gewährt so einen unmittelbaren Einblick in die Wirtschaftslage von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU): untersucht werden sie hinsichtlich ihres Umsatzes, Lohn und Beschäftigungszahlen.
Die aktuellen Daten offenbaren den wirtschaftlichen Druck auf die Betriebe: Während die Umsätze stagnieren oder zurückgehen, steigen die Lohnkosten weiter deutlich an. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnet der Lohnindex einen Zuwachs von knapp 4 Prozent, bei gleichzeitiger Inflationsrate von 2,2 bis 2,4 Prozent. Was für die Kaufkraft der Beschäftigten eine gute Nachricht ist, wird für die Betriebe zunehmend zur Belastung. Dieser Reallohnanstieg zieht sich durch alle Branchen und Bundesländer.
Gleichzeitig sinkt die Beschäftigung im Mittelstand deutschlandweit um 0,7 Prozent. Angesichts dieser Entwicklung und des Ausbleibens des „Herbst der Reformen“ fordert nicht nur DATEV CEO Prof. Dr. Robert Mayr dringend klare politische Reformsignale.
Spaltung innerhalb des Mittelstands
Ein genauerer Blick in die Daten zeigt eine zunehmende Spaltung: Die mittelständische Widerstandskraft wird aktuell primär von den größeren Betrieben getragen. Während mittlere Unternehmen sich wacker halten und ein leichtes Umsatzplus von rund 1 Prozent verbuchen, müssen Kleinstunternehmen Umsatzeinbußen von 5 Prozent hinnehmen.
Besonders betroffen ist die Lage im Gastgewerbe. Die Branche bleibt das Sorgenkind der Wirtschaft und liegt mit einem Umsatzrückgang von 5,5 Punkten deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Bayerns Mittelstand mit starkem Beschäftigungsabbau
In Bayern fällt der Umsatzrückgang mit 0,1 Prozent moderater aus als im Bund. Aach der Lohnanstieg im Freistaat liegt mit 3,3 Prozent etwas unter dem bundesweiten Wert.
Dennoch bauen die bayerischen Unternehmen überdurchschnittlich stark Personal ab. Die Beschäftigung in Bayern sinkt um fast 3 Prozent, während der deutsche Schnitt nur bei einem Rückgang von 0,7 Punkten liegt. Dieser Negativtrend, hat sich in den letzten Monaten massiv verschärft, lag das Minus im August noch bei 0,4 und im September bei 1,3 Prozent.



