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IKT-Branche: Kaum Frauen im Topmanagement

Bisnode Deutschland, einer der führenden Anbieter digitaler Wirtschaftsinformationen, veröffentlichte zum Start des Nationalen IT-Gipfels die Studie „Frauen im Management in der Informations- und Kommunikationstechnologie 2015“.

Die Entwicklung der letzten neun Jahre zeigt: Die IKT-Branche ist bisher kein Vorreiter für mehr Chancen von Frauen im Management. War im Jahr 2006 ein Anteil von 6,0 Prozent an Topmanagerinnen zu verzeichnen, liegt er im Jahr 2015 bei 6,1 Prozent. Häufig genannte Namen von Topmanagerinnen wie Martina Koederitz, IBM, oder Claudia Nemat, Deutschen Telekom, täuschen darüber hinweg, dass sich der Frauenanteil an der Spitze von IKT-Unternehmen in Deutschland nach einem deutlichen Einbruch im Jahr 2010 kaum wieder erholt hat. Während im Mittelmanagement bis zum Jahr 2015 ein Anstieg um knapp 8,0 Prozentpunkte auf 30,2 Prozent erzielt wurde, zeigte sich die Top-Ebene als weitgehend undurchdringbar für weibliche Führungskräfte. Selbst kleine Unternehmen, die aktuell im Durchschnitt aller Branchen 12,7 Prozent an Topmanagerinnen aufweisen, verzeichnen in der IKT-Branche einen Anteil von nur 6,4 Prozent.

Das Mittelmanagement ist bereits weiter

Der deutliche Anstieg im Mittelmanagement zeigt, dass es an gezielten Entwicklungsmaßnahmen im Topmanagement fehlt. Selbst in den östlichen Bundesländern, welche meist im Branchendurchschnitt über dem Anteil der westlichen Bundesländer liegen, geht die Besetzung von Top- und Mittelmanagement deutlich auseinander. So sind zwar in Sachsen und Thüringen über 35 Prozent an Mittelmanagerinnen im IKT-Bereich zu verzeichnen, im Topmanagement sind es aber nur 6,3 Prozent (Sachsen) und 5,6 Prozent (Thüringen). Das Land Bremen sticht mit 9,0 Prozent an Topmanagerinnen heraus, während das IKT-starke Land Hamburg mit 5,1 Prozent noch deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegt.

Dr. Eckhard Geulen, Regional Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Bisnode: „Die Studie führt deutlich zu Tage, dass eine große Diskrepanz zwischen der realen Entwicklung und den vielen politischen Debatten liegt.“

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