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Genehmigungsverfahren bremsen Neubauwelle aus

Die Wohnungsknappheit in Deutschland wird durch einen jährlichen Bedarf an zwischen 350.000 und 400.000 neuen Wohnräumen zusätzlich angefacht. Eine Neubauwelle lässt trotzdem noch auf sich warten. Nun hat der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW Bayern) in einer Umfrage seiner Mitglieder die Gründe dafür aufgedeckt. Demnach sind für die Verzögerung einer Neubauwelle in Deutschland vor allem lange Genehmigungszeiten verantwortlich. Die Bayerische Wohnungswirtschaft nannte in der Umfrage die langwierigen Genehmigungsverfahren bis zur Bewilligung des Bauantrags (61 Prozent) als größtes Hindernis für den Wohnungsbau. Außerdem seien Reglements und Verordnungen verantwortlich für einen erheblichen Planungsaufwand und verzögerten somit die Neubauten, gaben 58 Prozent der Befragten an. Die zunehmenden, technischen Anforderungen an Wohnraum hemmen für 49 Prozent der Befragten die zügige Umsetzung von Bauprojekten und 35 Prozent bemängelten die schwierige Beschaffung von Bauland. Meist (in 42 Prozent der Fälle) vergehen drei Jahre zwischen Planung und Bezug, manchmal sogar vier Jahre oder mehr (in 20 Prozent der Fälle).

In einem Fünftel der Fälle vergehen vier oder mehr Jahre bis zum Bezug

„Angesichts dieser Zahlen ist es dringend nötig, den Wohnungsbau zu beschleunigen“, so Verbandsdirektor Xaver Kroner. Trotz genannter Hürden gelang es immerhin 13 Prozent der Wohnungsunternehmen, Bauvorhaben in weniger als zwei Jahren zu beenden. Die Umfrage des VdW Bayern ergab außerdem, dass sich die Wohnungsunternehmen flexiblere Baustandards (73 Prozent), beschleunigte Genehmigungsverfahren (70 Prozent) und eine Optimierung der kommunalen Abstimmungsprozesse (49 Prozent) wünschen würden, um den Wohnungsneubau schneller voranzutreiben.

Erteilung von Baugenehmigungen auf Höchststand

Bayerns Innen- und Bauminister Joachim Hermann (CSU) teilte noch zu Beginn des Jahres mit, dass im Vorjahr die Erteilung von Baugenehmigungen um 5,2 Prozent auf 61.870 Wohnungen in Bayern gestiegen ist. „Ein Höchststand innerhalb der letzten 12 Jahre“, so Hermann. Durch staatliche Förderung und Finanzierung im Rahmen des Wohnungspakts Bayern solle darüber hinaus bis 2019 der Bau von 28.000 neuen Wohnungen ermöglicht werden.

Die kompletten Ergebnisse der Umfrage können Sie hier finden.

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