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Digitalisierung stagniert in Deutschland

Die Digitalisierung bleibt ein zentrales Thema für deutsche Unternehmen. Der Digitalisierungsgrad ist immer noch ausbaufähig, auch wenn einzelne Branchen Fortschritte verzeichnen können. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Wirtschaftsindex DIGITAL des Bundeswirtschaftsministeriums, der 2018 wie im Vorjahr einen Wert von lediglich 54 von 100 Punkten erreicht.

Industrie macht Fortschritte

Der Index ist ein Teil des Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL, der jährlich im Auftrag des Bundesministeriums erstellt wird. Der Report gibt anhand einer Umfrage unter ca. 1000 Unternehmen Aufschluss darüber, wie es um die Digitalisierung der deutschen Unternehmen bestellt ist. Aktuell sticht hervor, dass sich der Digitalisierungsschwerpunkt der deutschen Wirtschaft verlagert hat: Während früher der Dienstleistungssektor für die Fortschritte verantwortlich war, ist es nun die Industrie: Der Digitalisierungsgrad der deutschen Industrie ist seit 2016 von 39 auf aktuell 45 Punkte angestiegen. Bei den Dienstleistern ging es seit 2016 hingegen von 57 auf 55 Punkte um zwei Punkte abwärts.

Sehr unterschiedliche Digitalisierungsgrade

Insgesamt unterscheiden sich die Digitalisierungsgrade zwischen den Unternehmen stark. Knapp sieben Prozent der Unternehmen in Deutschland können als „digitale Vorreiter“ mit über 80 Punkten auf dem Index gesehen werden. Ungefähr ein Drittel aller Unternehmen gehört mit zwischen 61 und 80 Punkten zur nächsten Kategorie der „digitalen Fortgeschrittenen“. Das „digitale Mittelfeld“ fällt mit rund 34 Prozent der Unternehmen am größten aus (41 bis 60 Punkte). Somit haben immerhin mehr als zwei Drittel der deutschen Unternehmen schon umfassende Digitalisierungsmaßnahmen getroffen.

Doch mehr als ein Viertel der Unternehmen tut sich mit der Digitalisierung nach wie vor schwer: 19 Prozent sind „digitale Anfänger“ mit 21 bis 40 Punkten und an knapp acht Prozent der Firmen – den sogenannten „digitalen Nachzüglern“ – ist die Digitalisierung bislang weitgehend vorübergegangen. Auch zwischen den Branchen sind die Unterschiede groß: Die IKT-Branche ist mit 74 Punkten die mit Abstand am stärksten digitalisierte Branche, während der Fahrzeugbau nur 40 Punkte aufweist.

Weiterhin enthält der Report auch Ergebnisse zur Verbreitung von Innovationstechnologien. Während KI, Blockchain und Big Data bisher nur von einer geringen Anzahl der Unternehmen (jeweils <10 Prozent) verwendet werden, werden Cloud Computing, Internet of Things und Smart Services jeweils schon von 30 bis 40 Prozent der Unternehmen genutzt.

Prognose mehr als verhalten

Die befragten Unternehmen gehen in Zukunft von einer leichten Steigerung des Digitalisierungsgrades aus, bis 2023 sollen 56 Punkte erreicht werden. In den vergangenen Jahren waren die Prognosen der Unternehmen noch optimistischer gewesen. Der „Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL“ kann hier heruntergeladen werden.

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