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MINT-Förderung in Bayern zeigt erste Erfolge

Um dauerhaft auf dem globalisierten Markt bestehen zu können, braucht die bayerische Wirtschaft dringend gut ausgebildeten MINT-Nachwuchs. Darüber sind sich Politik und Unternehmen längst einig. Im Rahmen einer Pressekonferenz am 21. Februar informierten Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich und Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler gemeinsam mit Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw) und der Bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber (bayme vbm), wie es um die bayerischen Initiativen zur Förderung der MINT-Fächer bestellt ist.

Förderung von klein auf
Da effektive Förderung nicht erst an den Universitäten beginnt, verwies Bildungsstaatssekretär Eisenreich auf zahlreiche Initiativen und Projekte, die Schülerinnen und Schüler innerhalb und außerhalb der Schule für Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik begeistern sollen. Dazu zählen die Projekte MINT21, MINT-EC, MINTENSIV und Jugend forscht. Von besonderer Bedeutung ist laut Eisenreich die Zusammenarbeit verschiedener Initiativen: „Es ist wichtig, dass sich in den Regionen die Schulen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen vernetzen, um bestehende Initiativen zu bündeln und neue zu entwickeln. Wir haben daher gerade das Programm ‚MINT-Regionen‘ gestartet, um regionale MINT-Netzwerke zu fördern. Wir wollen damit auch den Aufbau von Schülerforschungszentren und Schülerlaboren in der Region unterstützen.“

Ein zweiter wichtiger Ansatzpunkt der MINT-Initiativen ist Wissenschaftsstaatsekretär Sibler zufolge die Schnittstelle von Schule und Hochschule. „Je besser junge Menschen vor Studienbeginn mit den Anforderungen und Inhalten eines MINT-Studiums vertraut sind, umso erfolgreicher werden sie dieses abschließen,“ erklärte er. Eine Möglichkeit zur Studienvorbereitung bietet ein Frühstudium, das interessierten und begabten Schülerinnen und Schülern an zahlreichen bayerischen Hochschulen offensteht. Ob Frühstudent oder Vollzeitstudent, wurde das Studium erst einmal begonnen, ist die Betreuung der Studenten von zentraler Bedeutung: „Mit dem Programm ‚MINTerAKTIV – Mit Erfolg zum Studienabschluss‘ fördern wir Konzepte an vierzehn bayerischen Hochschulen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für ein MINT-Studium. Dabei nehmen die Hochschulen neben Studienanfängern auch Studienzweifler in den Blick und bieten gezielte Lerngruppen, Tutorien und Brückenkurse an. Wir unterstützen unsere Hochschulen hierbei aktuell mit rund 1,7 Millionen Euro.“ Besonders motivierten und leistungsfähigen Studierenden biete darüber hinaus das Elitenetzwerk Bayern hervorragende Studienmöglichkeiten.

Frauenanteil in MINT-Berufen soll weiter erhöht werden
Bertram Brossardt wies zudem auf drei Wünsche der bayerischen Unternehmer hin: „Aus Sicht der bayerischen Wirtschaft müssen wir erstens die Frauenquote in den MINT-Berufen weiter erhöhen, zweitens die Zahl der MINT-Studierenden, die das Studium vorzeitig beenden, weiter reduzieren und drittens die Fachkräftelücke vor allem im IT-Sektor schließen“. Mit Blick auf die anhaltende Unterrepräsentanz von Frauen sowohl in MINT-Fächern als auch MINT-Berufen, wird die MINT-Förderung deshalb insbesondere an den Hochschulen durch spezielle Beratungs- und Förderangebote, sowie Mentoring-Programme für Studentinnen ergänzt.

MINT-Initiativen zeigen Wirkung
Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler ist von der Wirksamkeit der bayerischen Initiativen überzeugt. Als Beweis verwies er auf die positive Entwicklung der Studierendenzahlen in den MINT-Fächern: „Zwischen 2005 und 2015 hat die Zahl der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen eines MINT-Studiums um über 110 Prozent zugenommen.“ Außerdem seien im Jahr 2015 über 42 Prozent der Studierenden in Bayern in einem MINT-Fach eingeschrieben gewesen. „Das spricht für unsere Förderprogramme,“ so Sibler.

Zuletzt wies Bertram Brossardt auch auf den wichtigen Beitrag der Arbeitgeberverbände zur Fachkräftesicherung hin: „Rund 40 Millionen Euro haben wir in den vergangenen zehn Jahren für Initiativen zur Sicherung des MINT-Nachwuchses ausgegeben und damit von der Vorschule bis zur Hochschule in allen Bildungsbereichen Akzente gesetzt. Darunter sind Projekte wie ‚MINT21‘ an Realschulen und ‚MINTerAKTIV‘, bei denen Kultusministerium und bayme vbm vbw tatkräftig zusammenarbeiten.“ So toll der Fortschritt auch sei, Brossardt warnte davor, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: „Insbesondere im IT-Segment haben unsere Unternehmen derzeit große Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Hier müssen wir am Ball bleiben.“

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