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GfK: Energieeffizienz ist kaum Thema im Mittelstand

Deutsche Mittelständler weiterhin zurückhaltend beim Einsatz von Energieeffizienz-Dienstleistungen (EEDL). Die Gründe dafür: Der heterogene Anbietermarkt sowie wenig transparente Leistungsangebote. Wenngleich die Notwendigkeit zur Energieeinsparung bei den kleinen und mittleren Unternehmen bereits durchweg anerkannt wird, müssen bestehende Angebote dennoch stärker auf die Zielgruppe zugeschnitten werden. Dies zeigen aktuelle Ergebnisse von qualitativen Experteninterviews im Rahmen des neuen GfK EEDL Monitors.

Die 2012 in Kraft getretene Energieeffizienzrichtlinie der EU legt fest, dass die Staaten von 2014 an jedes Jahr 1,5 Prozent Energie einsparen müssen. Deutschland setzt dabei auf die Förderung des Marktes für Energiedienstleistungen und auf die Steigerung der Energieeffizienz. Energieentscheider in kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland wissen um die große Bedeutung der Steigerung von Energieeffizienz. Bisher ist das Thema jedoch kaum systematisch in die Organisationsstruktur der KMUs integriert. Lediglich im produzierenden Gewerbe und in öffentlichen Einrichtungen stehen Energiesparmaßnahmen bereits im Fokus.

Markt für KMUs wenig transparent

Um das Marktpotenzial für Energieeffizienz-Dienstleistungen in KMUs einzuschätzen, hat GfK in Kooperation mit dem GfK Verein eine qualitative Grundlagenstudie zum Thema „Energieeffizienz im Mittelstand“ durchgeführt. Aus den Experteninterviews mit Entscheidern aus kleineren und mittleren Unternehmen sowohl im privaten als auch öffentlichen Sektor wurde deutlich, dass die im Markt angebotenen Leistungen für Entscheider in KMUs schwer zu durchschauen sind. Aus Nutzersicht mangelt es an transparenten Beschreibungen der angebotenen Leistungen, dem zu erwartenden Ergebnis einer Maßnahme sowie den damit verbundenen Kosten. Der heterogene Anbietermarkt aus Energieversorgern, Beratern, Dienstleistern oder Anlagenherstellern führt zu Unsicherheiten bezüglich der Neutralität einer Leistung beziehungsweise Beratung und den damit verbundenen Kosten. Energieversorgungsunternehmen schneiden dabei insbesondere in Hinblick auf Kompetenz und Seriosität vergleichsweise gut ab.

Mittelständler denken eher an konkrete Anwendungen

Die Interviews ergaben zudem, dass sich Entscheider in KMUs von bestehenden Produktbeschreibungen wie Energiemanagement oder Energiecheck nicht adäquat angesprochen fühlen. Einen leichteren Zugang findet die Zielgruppe statt dessen in konkreten Anwendungen: So wird insbesondere die Beleuchtung als relevantes Handlungsfeld eingestuft, gefolgt von der Gebäudehülle und dem Fuhrpark. Dabei bestehen nur in Einzelfällen konkrete Budgetplanungen für die nahe Zukunft. Auch über Amortisierungszeiträume gibt es sehr unterschiedliche Vorstellungen.

Wenn es um den Einsatz von EEDL geht, sind für Entscheider in KMUs nicht allein die Kosten einer Maßnahme entscheidend. Um Wachstumschancen bei kleineren und mittleren Unternehmen auszuschöpfen, sollten EEDL-Anbieter vielmehr klare Kosten-Nutzen-Relationen aufzeigen und Produkte als selbsterklärend und notwendig etablieren, wie es beispielsweise im Rahmen einer Heizungswartung bereits üblich ist.

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