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Erfolgreich präsentieren: Tipps und Tricks vom Gedächtnisprofi

„Schreiben Sie bitte mit, Sie bekommen die Präsentation am Schluss als pdf!“ Schon mal gehört? Nein, diese Formulierung habe ich auch noch nie als Einstieg in einen Vortrag gehört. Schade eigentlich. Denn warum es sinnvoll ist, mitzuschreiben, auch wenn die Präsentation hinterher geliefert wird, darum geht es in diesem Artikel.

Der Einstieg in die Präsentation ist gut gemeint. „Sie brauchen nicht mitzuschreiben, Sie bekommen hinterher alles als pdf.“ Und schon frage ich mich, ob ich jetzt wie ein Strebertyp aus alten Schulzeiten auffalle, wenn ich trotzdem mitschreibe. Denn dass wir mitschreiben, ist sinnvoll und hat mit Strebhaftigkeit nichts zu tun. Nur damit, dass wir von dem Vortrag, der da vorne abläuft, auch etwas mitbekommen und behalten möchten. Egal, ob um uns herum drei oder dreißig Personen sitzen. Viele von uns können sich Dinge einfach besser merken, wenn sie während des Hörens mitschreiben oder sich Notizen machen. Und sind dabei aufmerksam und bleiben bei der Sache.

Richtig präsentieren Stift Julia Heyn
Mitschreiben lohnt sich! (Foto: winnond, FreeDigitalPhotos.net)
Das ist nur eine von vielen kleinen Stellschrauben, die uns eine Präsentation so vortragen lassen, dass deren Inhalt auch bei den ZuhörerInnen ankommt. Hier noch weitere Infos mit praktisch umsetzbaren, konkreten Tipps:

• Es gibt verschiedene Sinneskanäle, mit denen wir Informationen aufnehmen. Vielen unter dem Stichwort „Lerntypen“ bekannt. Ein Großteil der Menschen in unserem Kulturkreis gehört den sogenannten „Kinästheten“ (auch unter „Taktile“ oder „Haptiker“ bekannt) an. Deren Art zu lernen ist, Dinge aufzuschreiben, vor sich hinzukritzeln oder (unerkennbare) Bildchen irgendeiner Art dazuzumalen. Dabei kommt das Gehirn in Schwung und memoriert das Gehörte und Gesehene.

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• Eine gute Präsentation zeichnet sich dadurch aus, dass nur ganz wenige Stichworte auf der Folie stehen. Damit kann keiner etwas anfangen, der nicht in Ihrem Vortrag war. Fallbeispiele und genaue Erklärungen gehören nicht auf die Folie. Das lenkt von Ihnen ab. Schließlich sind Sie der bzw. diejenige, der den Inhalt transportiert, nicht die verwendeten Präsentationsmedien.

Tipp: Dampfen Sie den Text auf Ihren Präsentationsfolien ein. Die Profis zeigen nur ein oder zwei Begriffe und ein Bild dazu, fertig.

• Manche Menschen sind extrem empfindlich, wenn die Folien nicht gut aufgemacht sind. Dann geht die Aufmerksamkeit sofort flöten, obwohl der Inhalt gut ist. Denn wenn Schriftarten zu arg variieren, Wörter wild unterstrichen oder kursiv gedruckt werden, gibt das alles ein unruhiges Bild, das vom Inhalt ablenkt.

Tipp: Achten Sie akribisch auf einheitliche Schriftart und –größe und seien Sie sparsam mit Extras.

• Die vielfältigen Möglichkeiten von Animationen bei Präsentationen sind wirklich verführerisch. Doch wollen Sie mit dem Inhalt punkten oder mit hereinfliegenden Buchstaben? Das kommt aus Zuschauersicht nicht gut an, also lassen Sie es sein.

Tipp: Ignorieren Sie alle Animationsmöglichkeiten außer „Erscheinen“.

• Vermeiden Sie es, die ganze Folie auf einmal zu zeigen. Wenn Sie vier oder fünf Aufzählungspunkte (bitte nur in Ausnahmefällen mehr) auf einer Seite haben, dann liest jede und jeder im Publikum zuerst alles durch. Wenn Sie währenddessen den ersten Punkt erläutern, bekommt das keiner mit.

Tipp: Lassen Sie die Punkte einen nach dem anderen „erscheinen“. Erklären Sie in aller Ruhe den ersten Punkt, während die Zuhörerinnen und Zuhörer dazu mit einem Blick die ein oder zwei Worte erfassen, die Sie dazu an die Wand werfen. Die Aufmerksamkeit ist Ihnen dann sicher.

• Die meisten Menschen in unserem Kulturkreis nutzen als Lieblingslernkanal ihren visuellen Kanal. Ihnen kommen Sie sehr entgegen, wenn die wichtigen Keywords visualisiert werden. Unterstützen Sie diese Personen noch, indem Sie entweder gewisse Dinge farbig markieren oder Bilder einsetzen. Als Bild reicht auch ein Symbol oder eine Graphik, z.B. aus den ClipArts von Microsoft. Oder eine gute Visualisierungstechnik auf dem Flipchart. Doch: Weniger ist hier definitiv mehr!

Tipp: Achten Sie auf Farben und Bilder/Graphiken. Wenn Sie dafür keinen Sinn haben, zeigen Sie die Präsentation bzw. Flipchartentwürfe jemandem, der diesen Sinn hat. Er oder sie kann inhaltlich der absolute Laie sein, hier geht es nur um Äußerlichkeiten. Achten Sie allerdings genau auf die Urheberrechte der Bilder.

• Manche Menschen scheinen während Präsentationen abwesend und nicht zuzuhören. Doch das kann täuschen. Diese Personen hören oftmals aufmerksam zu, brauchen aber keine Visualisierungen und auch keine Stifte mit Blöcken. Ihr auditiver Kanal ist optimal aufnahmebereit.

Tipp: Bieten Sie Ihre Vorträge als Audio-Dateien an. Wenn das nicht möglich ist, bauen Sie kurze Sequenzen ein, in denen die Zuhörerinnen und Zuhörer sich über eine konkrete Fragestellung mit ihrem Nachbarn oder ihrer Nachbarin austauschen. Stehen Sie hinterher zum Gespräch bereit.

• Ich war schon in Vorträgen, in denen die Referentin oder der Referent auf ihrem ureigenen Feld patzten. Wer beispielsweise einen Vortrag über Stilfragen hält, sollte nicht mit dem Kaugummi im Mund ankommen (das ist jetzt ein konstruiertes Beispiel!). Wer über Präsentieren spricht, sollte seine eigenen Richtlinien befolgen und auch dafür sorgen, dass die Technik funktioniert.

Tipp: Machen Sie vorher unbedingt den Technikcheck. Haben Sie stets Ersatzequipment dabei, falls das zur Verfügung gestellte nicht da ist/nicht funktioniert. Das soll auch in Hotels der besseren Kategorie vorkommen.

• Konzentrieren Sie Ihre Anspannung auf den Vortrag und nicht um das, was drumherum geschieht. Bereiten Sie sich perfekt vor. Dazu gehören auch viele Kleinigkeiten, die sich im Lauf der Zeit als sinnvoll erwiesen haben.

Tipp: Machen Sie sich Checklisten! Vorschläge dazu bekommen Sie unter www.die-gedaechtnistrainerin.de .

Nach Ihrem Vortrag geben Sie dann bitte Ihre Präsentation tatsächlich weiter – aber nur gegen Visitenkarte. So haben Sie gleich die Möglichkeit, im Rahmen des gesetzlich Erlaubten Kontakt zu Ihren Zuhörerinnen und Zuhörern aufzunehmen. Denn nur durch regelmäßige Erinnerung bleibt Ihr guter Vortrag auch im Hirn.

Foto Julia Heyn Nürnberg
Gedächstnistrainerin Julia Heyn aus Nürnberg
Julia Hayn ist Die Gedächtnistrainerin. Sie zeigt Ihnen das „Navi für Ihr Gehirn“ und damit Methoden, die helfen, Ihr Gedächtnis perfekt und effektiv zu nutzen. Ob das bei Workshops oder Vorträgen zum Thema „Präsentieren“ um das Gedächtnis Ihrer Kunden geht oder bei Themen wie „Namen merken“, „Smalltalk“ oder „Kreativitätsmethoden“ um Ihr eigenes – erleben Sie, wieviel Ihr Gedächtnis leisten kann. Julia Hayn gibt ihr Wissen an Universitäten, Hochschulen und Unternehmen weiter. Besonders gefragt ist da ihr Konzept Azubi+ – mit mehr Spaß und erfolgreich durch die Ausbildung.

Weitere Informationen: www.die-gedaechtnistrainerin.de

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