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Bayerns Unternehmer setzen auf dezentrale Energieversorgung

Unternehmerinnen und Unternehmer in Bayern setzen für die Zukunft auf eine dezentrale Energieversorgung. Dies ist das zentrale Trendergebnis einer Online-Befragung des BVMW Bayern, an der sich über 100 Unternehmen im Freistaat beteiligt haben. 81 Prozent der Befragten demnach stimmen der Aussage „Energie sollte in Zukunft so dezentral wie möglich erzeugt werden, und nur so zentral wie nötig“, zu, während sich nur knapp 20 Prozent für eine eher zentrale Energieversorgung aussprechen. Dementsprechend positiv wird auch die gegenwärtige Politik der Bayerischen Staatsregierung bewertet. Überwältigende 72 Prozent der Befragten stimmen völlig oder teilweise der gegenwärtigen Position der Landesregierung zu, die für eine dezentrale Energieerzeugung im Freistaat wirbt und dem Bau von bundesweiten Stromtrassen kritisch gegenübersteht, so lange der tatsächliche Bedarf an solchen Trassen nicht geklärt ist.

Energieträger der Zukunft sind nach Ansicht der Unternehmer vor allem Windenergie (86 Prozent), Solarenergie (86 Prozent), Wasserkraft (72 Prozent), Erdwärme (57 Prozent) und Biomasse (47 Prozent). Dabei beeindruckt es, dass immerhin 16 Prozent der befragten Unternehmer angeben, in ihrem eigenen Unternehmen bereits selbst Strom zu produzieren. Dieser deckt jedoch überwiegend nur einen Anteil von 10 bis 20 Prozent am Gesamt-Energiebedarf des Unternehmens. Die etwa gleiche Anzahl an Unternehmen (15 Prozent) gibt an, bereits über ein Energiezertifikat zu verfügen.

Mehr Energieeffizienz ist die Antwort vieler Unternehmer auf die angespannte Kostensituation. 82 Prozent bewerten Energieeffizienz in ihrem Unternehmen als „wichtig oder „sehr wichtig“. Das Thema CO2-Ausstoß wird immerhin noch von 64 Prozent als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ bewertet. Knapp die Hälfte der Unternehmen (49 Prozent) plant in den kommenden 12 Monaten konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des Energiebedarfs. Die Mehrheit geht dabei von Einsparungszielen bis 20 Prozent aus. Ein knappes Drittel (28 Prozent) will Fördermittel beantragen, um die Energieeffizienz im Unternehmen zu erhöhen. Unter den geplanten Maßnahmen zur Senkung des Energiebedarfs rangiert der effizientere Einsatz von Beleuchtungsmitteln an erster Stelle (83 Prozent), auf Platz 2 folgt eine gezielte Aufklärung oder Schulung von Mitarbeitern zu energiebewussterem Verhalten (58 Prozent).

Wie dringend der Handlungsbedarf ist, zeigt schließlich auch die Antwort auf die Frage, ob die steigenden Stromkosten bisher durch Energie-Sparmaßnahmen im Unternehmen ausgeglichen werden konnten. 57 Prozent verneinen dies, weniger als die Hälfte (nur 43 Prozent) gibt an, dass die Kosten ausgeglichen werden konnten.

Für Achim von Michel, Beauftragter für Politik im BVMW Bayern, ist das Ergebnis der Befragung eine deutliche Bestätigung für den Kurs des Mittelstandsverbands: “So dezentral wie möglich, und nur so zentral wie nötig – so lautet die Position des BVMW bei der Energiewende. Die Ergebnisse zeigen klar, dass die massiven Steigerungen bei den Strompreisen derzeit nur noch von einer Minderheit der Unternehmen abgefangen werden kann. Strom muss in Deutschland bezahlbar sein, um die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands in Bayern und im übrigen Deutschland langfristig sicherzustellen. Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse des breiten gesellschaftlichen Dialogs, den die Bayerische Staatsregierung zu diesem Thema in Bayern begonnen hat.“

An der Online-Befragung in der zweiten Oktoberhälfte nahmen 109 Unternehmen aus Bayern mit breit gestreuter Mitarbeiterzahl teil. So beschäftigen 43 Prozent der befragten Unternehmen bis zu 10 Mitarbeitern, 26 Prozent aber auch 100 Mitarbeiter und mehr.

Eine Online-Veröffentlichung dieser Meldung in der Bayerischen Staatszeitung finden Sie hier.

Auch die Süddeutsche Zeitung berichtete in Ihrer Print-Ausgabe vom 19. November im Bayern-Teil über die Befragung.

Bildnachweis: Waldili / pixelio.de

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